Was hast du heute über Kolumbien gelernt?
„Was hast du heute über Kolumbien gelernt, das du vorher noch nicht wusstest?“ frage ich meine Zweitklässler. Die Antworten kommen wie aus der Pistole geschossen: „Dass das ein Land ist.“ „Dass man da Spanisch spricht.“ „Dass sie 48 Millionen Einwohner haben.“ „Dass die Kolumbianer gerne tanzen.“ Wie kommen meine Schülerinnen und Schüler denn auf diese erstaunlich exakten, zahlreichen Antworten?
Es ist Montag, der 6. Mai 2019 und wir haben gerade eine gute halbe Stunde mit einem Team aus Kolumbien verbracht. Sie haben uns nicht nur von ihrem Land erzählt, sondern mit ihren Tänzen davon überzeugt, dass der Rhythmus in ihrem Blut steckt. Mutig Kids durften gleich mit ins Tanzen einsteigen. Die elf Kolumbianer besuchten aber nicht nur meine Klasse: Aufgeteilt in zwei Gruppen waren sie in acht verschiedenen Klassen der Grund-und Realschule. Sie brachten nicht nur kolumbianische Musik und Kultur mit, sondern auch ermutigende Worte und offene Ohren für die Anliegen der Schülerinnen und Schüler. In einer Klasse sprachen sie darüber, wie man seine Leidenschaft findet. In einer anderen darüber, dass man wertvoll und angenommen ist, auch wenn man sich vielleicht nicht so fühlt. „Vielleicht denkst du, du bist ganz anders als alle anderen. Aber das ist in Ordnung! Gott hat dich einzigartig gemacht und dir einzigartige Träume geschenkt“, sagte eine der jungen Kolumbianerinnen nachdem sie erzählt hatte, dass sie als Außenseiterin aufgewachsen war.
Als Studenten eines Kurses der Organisation „Jugend mit einer Mission“ reist das kolumbianische Team an verschiedene Orte und vermittelt, dass Glaube nicht nur etwas ganz Lebenspraktisches ist, sondern auch voller Freude steckt und Hoffnung bringt.
Anais Matutis