Unterricht weiterentwickeln, digitale Möglichkeiten optimal nutzen
(scn) Jede Menge technisches Equipment kam am pädagogischen Tag am 2. November 2020 zum Einsatz: Das Lehrerkollegium traf sich, um sich intensiv mit dem Thema ‚Blended Learning‘ zu beschäftigen und den Unterricht an der CSH weiterzuentwickeln.
‚Blended Learning‘ ist ein Begriff, der seit der Schulschließungen im Frühjahr im Kontext Schule und Bildung immer häufiger fällt. Gemeint ist die sinnvolle Kombination von traditionellem Lernen im Präsenzunterricht und virtuellen bzw. digitalen Lernformen im Klassenzimmer oder von zu Hause aus. Im Idealfall erleben die Schülerinnen und Schüler beides und genießen die jeweiligen Vorzüge: digitale Anwendungen und Plattformen werden an den Stellen eingesetzt, an denen sie Mehrwert schaffen, während in Präsenzphasen geschieht, was im physischen Miteinander besonders gut funktioniert. Die Herausforderung besteht darin, den Unterricht so zu strukturieren, dass jeweils die Form gewählt wird, die für die Unterrichtsphase, die Lernsituation bzw. den Lerngegenstand am meisten Sinn macht. Für das Lehrerteam an der CSH ging es an diesem pädagogischen Tag selbstverständlich nicht vorrangig um theoretische didaktische Konzepte, sondern ganz handfest darum, für mögliche Quarantänesituationen gut gerüstet zu sein.
Blended Learning in der Realschule
Bereits während des Lockdowns in der ersten Jahreshälfte haben die Pädagoginnen und Pädagogen viele Erfahrungen mit digitalen Tools gesammelt und ihren Unterricht teilweise oder komplett in die virtuelle Welt verlegt, vor allem in den Klassen 8 bis 10. Jetzt gilt es, in der Realschule digitale Werkzeuge, die sich im Distanzlernen bewährt haben, im Präsenzunterricht weiter zu nutzen und das Repertoire nach und nach zu erweitern. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wo man Unterricht komplett neu denken kann oder muss, weil beispielsweise über digitale Hilfsmittel eine viel größere Individualisierung und Binnendifferenzierung realisierbar ist. Nach einem gemeinsamen Input zum Thema ‚Blended Learning‘, der live aus der Freien Evangelischen Schule in Lörrach übertragen wurde, trafen sich die Lehrerinnen und Lehrer aus dem Realschulteam in verschiedenen Fachgruppen, um spezifisch für einzelne Unterrichtsfächer zu erarbeiten, wie eine Integration von klassischen und digitalen Unterrichtsformen aussehen kann. Ganz im Sinne des Blended Learnings geschah die Erarbeitung in kleinen Gruppen, die sich face-to-face aber natürlich mit gebotenem Abstand miteinander berieten. Die Ergebnisse wurden physisch an Moderationswänden gesammelt und anschließend digital für alle sichtbar und nutzbar gemacht.
Digitalisierung in der Grundschule
Das Grundschulteam arbeitete daran, unsere Grundschule ein ganzes Stück digitaler zu machen. Für die Klassen 1 bis 4 ist nicht geplant, im Präsenzunterricht konsequent digitale Lernformen zu integrieren. Vielmehr will man gut vorbereitet sein auf eventuelle Quarantäneszenarien und brachte dafür einiges auf den Weg. Während des Lockdowns im Frühjahr fehlten in der Grundschule digitale Kommunikationskanäle: Die Lehrerinnen und Lehrer mussten zum Telefonhörer greifen und schnürten schwere Materialpakete. Die täglichen Begegnungen brachen vom einen auf den anderen Tag fast ersatzlos weg. Das soll sich nun ändern. Zukünftig sollen die Schülerinnen und Schüler der CSH-Grundschule mit ihren Lehrerinnen und Lehrern unkompliziert digital in Kontakt treten können. Auch das Bereitstellen von Arbeitsmaterialien für das Lernen zu Hause soll digital geschehen. Weil für das schulische Lernen – die Lernfreude und den Lernerfolg - persönliche Begegnungen, ein gutes Miteinander und Gemeinschaft gerade im Grundschulalter absolut unverzichtbar sind, lohnt es sich unbedingt, Zeit und Kraft in diese Themen zu investieren.